Bansin ist ein kleines Dorf auf der Insel Usedom, das erstmals im Jahr 1256 urkundlich erwähnt wurde. Der ursprüngliche Name des Dorfes war Banzino, ein wendischer Name. Im Lauf der Jahre hat sich der Ort zu einem einladenden Ferienort entwickelt, bekannt für seine wunderschönen Strände und seine Nähe zur Ostsee. Besucher können auch die historischen Gebäude und Denkmäler in Bansin besichtigen, die einen Einblick in die lange Geschichte des Ortes geben.
Gothen, neben Mellenthin, war ein bedeutendes Gut des pommerschen Adelsgeschlechts von Neuenkirchen, auch bekannt als Nienkerken. Dieses Anwesen, das sich auf der Insel Usedom erfasst, war im Jahr 1342 im Besitz des Ritters Rudolf von Nienkerken, dem ersten in Pommern genannten Vertreter der Familie.
Die Familie von Neuenkirchen hatte in der Vergangenheit eine bedeutende Rolle in der Geschichte Pommers gespielt. Sie war eng mit der Entwicklung der Region verbunden und hatte großen Einfluss auf die Wirtschaft, die Kultur und die Politik des Landes.
Das Gut Gothen war ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Familie von Neuenkirchen. Es war hauptsächlich für die Landwirtschaft genutzt und produzierte vor allem Getreide, Obst und Vieh. Diese Ressourcen waren wichtig für die Familie und dienten als Grundlage für ihre wirtschaftliche Macht.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Anwesen verändert und es gab viele Umbauten und Erweiterungen. Heute ist Gothen jedoch immer noch ein beeindruckendes Beispiel für die Architektur und Geschichte der Region. Besucher können die Schönheit und den Charme des Guten erleben, indem sie durch die prächtigen königlichen und die wunderschönen Gärten spazieren.
Obwohl die Familie von Neuenkirchen heute nicht mehr in Gothen ansässig ist, bleibt das Anwesen ein wichtiger Teil ihrer Geschichte und ein faszinierendes Beispiel für die Entwicklung der Region Pommern. Es ist ein Ort voller Geschichte und Kultur, der es wert ist, besucht zu werden.
Das Dorf Ahlbeck entstand durch den Bau einer Wassermühle an der Beek. Diese Mühle war ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region und diente als Treibkraft für die Entstehung des neuen Dorfes. Die ersten Bewohner des Dorfes, ein Müller, ein Teerbrenner und ein Fischer mit ihren Familien, lebten in unmittelbarer Nähe der Mühle und waren von ihrer Arbeit abhängig.
Zu Beginn gehörte das Dorf zur Herrschaft Mellenthin. Es war jedoch kein adliges Dorf, sondern eine Ansiedlung von Arbeiterfamilien, die in der Nähe der Mühle lebten. Im Jahr 1752 ereignete sich jedoch ein tragisches Ereignis, als die Mühle bei einem Brand zerstört wurde. Dies hatte einen großen Einfluss auf die Bewohner des Dorfes, die nun ohne ihre Haupteinnahmequelle dastanden.
Erst in den Jahren 1818 und 1820 entstanden hier 11 weitere Häuser, deren Grundstücke der Oberforstmeister von Bülow an Fischer verkaufte. Diese Fischer, die inzwischen das Dorf bevölkerten, gibt dem Dorf seinen Namen „Ahlbeck adlig“. Trotzdem das Dorf nicht wirklich adlig war, war es für die Fischer ein wichtiger Ort zum Leben und Arbeiten.
Heute ist Ahlbeck adlig ein beliebter Ferienort, bekannt für seine malerischen Strände und seine Nähe zur Ostsee. Besucher können auch die Geschichte des Ortes erkunden und mehr über die Entstehung und Entwicklung des Dorfes erfahren. Ahlbeck adlig bleibt ein Ort voller Geschichte und Charme, der es wert ist, besucht zu werden.
Ahlbeck ist eine königliche Stadt. Sie wurde 1776 von König Friedrich von Preußen an ehemalige Soldaten als Ländereien geschenkt. Seitdem ist Ahlbeck eine beliebte Urlaubsdestination für die preußischen Aristokraten und die gehobene Mittelklasse. Im 19. Jahrhundert wurde Ahlbeck zu einem beliebten Seebad für die wohlhabenden Bürger von Berlin. Heute ist Ahlbeck eine ruhige und entspannte Stadt, die ihren königlichen Charme bewahrt hat.
Seit 1776 verleiht König Friedrich von Preußen, der sogenannte „Alte Fritz“, ehemaligen Soldaten Ländereien im Süden des Königreichs als Dank für die treuen Dienste. Eine dieser Ländereien, die sich in der heutigen Gemeinde Ahlbeck befindet, gilt als besonders königlich. Die Länderei wurde im Jahre 1780 an den preußischen Oberstleutnant im Infanterieregiment Nr. 28, Adolph Eberhard von Schuckmann, verliehen. Von Schuckmann ließ ein Herrenhaus sowie ein Gutshaus bauen und erweiterte zudem die bestehende Gutsanlage. Er nahm den Namen des Ortes an und nannte sich von Schuckmann zu Ahlbeck.
Mit seiner Familie verbrachte er viele Sommer hier und bewirtschaftete den Hof. In den folgenden Generationen wurde das Gut weitergeführt und im Jahre 1888 wurde es in ein preußisches Rittergut umgewandelt. Noch heute erinnert die Gutsanlage an die königliche Vergangenheit von Ahlbeck.
Oberforstmeister Georg Bernhard von Bülow und sein Bruder Ernst Gottfried Bülow-Cummerow, Vorfahren des berühmten Loriot, erwarben 1814 das Rittergut Gothen mit umliegenden Waldungen, dem dazugehörigen Bauerndorf Neuhof, die Fischerkolonie Neukrug und das Fischerdorf Ahlbeck adlig für 45.000 Taler. Um dem Gebiet eine neue Perspektive zu geben, begannen die Bülows ab 1818 mit der Rodung einzelner Waldstellen. Nach der Fertigstellung wurden die Parzellen an Fischer und Büdner verkauft und es entstand eine namentlich nicht bekannte Fischerkolonie östlich von Neukrug. Dank der neuen Einwohner und der damit einhergehenden Entwicklung konnte das Gebiet in den kommenden Jahren eine nachhaltige Erneuerung erfahren.
Die Bülows blieben dem Ort bis zum Aussterben der Familie im Jahr 1885 treu und hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung des Gebietes. Ohne ihre Vision und Weitsicht wäre die Gegend heute vermutlich nicht das, was sie ist.
Die Einwohner der neu entstandenen Fischerkolonie östlich von Neukrug lebten in den kommenden Jahren eine nachhaltige Erneuerung. Dank der neuen Einwohner und der damit einhergehenden Entwicklung konnte das Gebiet in den kommenden Jahren eine nachhaltige Erneuerung erfahren. Die Bülows blieben dem Ort bis zum Aussterben der Familie im Jahr 1885 treu und hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung des Gebietes. Ohne ihre Vision und Weitsicht wäre die Gegend heute vermutlich nicht das, was sie ist.
Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. war einmal mit seinen Söhnen, darunter der spätere König Friedrich Wilhelm IV., zu Gast bei Oberforstmeister von Bülow. Bei einem Ausflug zum Strand beobachteten sie die Fischer, die gerade damit beschäftigt waren, Heringe zu puhlen und einzusalzen. Der Kronprinz war beeindruckt von der kleinen Ansiedlung unterhalb des Kulms und entschied, dass sie den Namen Heringsdorf erhalten sollte. Dieser Name ist seitdem ein Synonym für die Region und wird allgemein als eine der ältesten Siedlungen an der Ostseeküste bekannt.
Der Name Heringsdorf erinnert an die Geschichte der kleinen Ansiedlung und an den Kronprinzen, der den Namen gegeben hat. Seit dem Besuch des Königshauses ist Heringsdorf eine beliebte Urlaubsregion an der Ostseeküste. Im 19. Jahrhundert kamen die ersten Touristen und bauten sich Sommerhäuser in den Dünen. Seitdem ist Heringsdorf ein beliebter Badeort an der Ostsee.
Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. besuchte Oberforstmeister von Bülow zusammen mit seinen Söhnen, darunter der spätere König Friedrich Wilhelm IV. Bei einem Ausflug zu den Fischern, die am Strand Heringe puhlten und einsalzten, gab der Kronprinz der kleinen Ansiedlung unterhalb des Kulms den Namen Heringsdorf.
Die Entwicklung des Seebades Heringsdorf begann mit einer Idee des Oberforstmeisters von Bülow. Er entschied sich, seinem Beispiel des Seebades Swinemünde zu folgen und baute drei Logierhäuser, ein Gesellschaftshaus und ein Damen- und ein Herrenbad. Das erste Logierhaus, das heutige „Weiße Schloss“, wurde oben auf dem Hausberg Heringsdorfs, dem Kulm, erbaut. Für seine privaten Gäste ließ von Bülow 1828 weitere Logierhäuser bauen. 1845 wurde auf dem Kulm eine der ältesten noch erhaltenen Bäderarchitekturvillen, die heutige „Villa Achterkerke“, errichtet. Dies wurde durch die Einweihung der ersten evangelischen Kirche in Heringsdorf im Jahr 1848 bestärkt, deren Bauplatz von Bülow gestiftet hatte. Aufgrund dieser frühen Investitionen und des Engagements von Bülow als Pionier der modernen Badeorte hat Heringsdorf sich zu einem beliebten Reiseziel entwickelt.
1825 beschloss Oberforstmeister von Bülow, dem Beispiel der Seestadt Swinemünde zu folgen und drei Gästehäuser, einen Gesellschaftssaal und getrennte Damen- und Herrenbäder zu bauen. Das erste Gästehaus, das heute als „Weißes Schloss“ bekannt ist, wurde auf dem Kulm in Heringsdorf errichtet. Im Jahr 1828 baute von Bülow weitere Gästehäuser für seine Privatgäste. 1845 wurde auf dem Kulm eines der ältesten erhaltenen Beispiele der Bäderarchitektur, die „Villa Achterkerke“, errichtet. Drei Jahre später wurde auf einem von Bülow gestifteten Grundstück die erste evangelische Kirche in Heringsdorf eingeweiht.
Die ersten Badegäste in Ahlbeck waren die Kinder des Gutspächters Holz aus Stolpe mit der Erzieherin. 1853 zählte der Ort bereits 134 Einwohner und 400 Gäste. Durch den Badebetrieb wurde Ahlbeck schnell zu einem beliebten Ort für Urlauber.
1853 hatte die kleine Gemeinde Heringsdorf nur 134 Einwohner, aber bereits 400 Gäste. Einer der ersten Badegäste war die Erzieherin der Kinder des Gutspächters Holz aus Stolpe. Dieser Besuch im Sommer 1853 markierte den Beginn einer langen Tradition als Badeort. In den kommenden Jahren wurde Ahlbeck zu einem der bekanntesten Badeorte in Deutschland. Es begann als kleiner Ort, aber mit der Zeit wurde es zu einem beliebten Reiseziel für Gäste aus aller Welt. Heute ist Ahlbeck eines der schönsten Badeorte an der Ostsee und ein begehrtes Reiseziel für Menschen aus allen Teilen der Welt.
Die Deutsche Baugesellschaft kauft von der Gräfin Stollberg-Wernigerode Heringsdorf mit allen Badeanstalten, Gebäuden und einem Teil des Waldes für 115.000 Taler. Die Brüder Delbrück, Hugo und Adelbert, gründen mit weiteren Berliner Bankiers die „Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf“. Nun steigt der Ort schnell zu einem vornehmen Seebad auf, das Adlige und Künstler beherbergt, die der salzigen Brise und dem maritimen Charme nicht widerstehen können.
1921 wird die Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf von der Gemeinde aufgekauft.
1875 wird die Hubbrücke in Karnin in Betrieb genommen, Vorgänger war eine handbetriebene Drehbrücke. Durch die Eisenbahnstrecke Berlin-Ducherow-Heringsdorf, die ab 1876 befahrbar wird, dauert die Fahrt von der Hauptstadt nur noch vier Stunden.
Ebenso 1875 erbaut der Geschäftsmann Albert Wendicke das erste Hotel in Ahlbeck, das Kurhaus „Wendicke’s Hotel, heute bekannt unter ‚Hotel Meereswelle‘.
Die Verleihung des Titels „Seebad“ ist in einer kaiserlichen Anordnung vom 4.6.1879 dokumentiert und vom König von Preußen und Deutschen Kaiser Wilhelm I. auf Schloss Babelsberg unterzeichnet. Dieser Titel ist für das aufstrebende Seebad von enormer Wichtigkeit. Die Ortsteile Heringsdorf und Neukrug werden zum Seebad Heringsdorf. Die Orte Neuhof und Gothen bleiben selbständig.
Aus „Ahlbeck königlich“ und „Ahlbeck adelig“ wird die Gemeinde Ahlbeck.
Der Berliner Bankier Benoit Oppenheim lässt sich, eingebettet in eine Parklandschaft, direkt an der Promenade, eine der schönsten Bäderarchitekturvillen Heringsdorfs im Stil des italienischen Renaissance-Architekten Andrea Palladio bauen. Die Villa wird zu einem Lieblingsmotiv des deutsch-amerikanischen Malers Lyonel Feininger, dem auch der Blick von der Aussichtsplattform am Heringsdorfer Rosengarten auf die Heringsdorfer Seebrücke gewidmet ist.
Die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Heringsdorf wird 1891 per „kaiserlicher Kabinettsorder“ getauft. Zunächst wird der 500 Meter lange Seesteg errichtet, bevor zwei Jahre später die landseitige Seebrücke mit ihren türmchenreichen Aufbauten, Kolonaden, Geschäften und Restaurants folgt. 1902/03 folgt dann die Erweiterung durch den Anbau der sogenannten Odin-Brücke. An der Spitze des Seestegs befindet sich eine Aussichtsplattform mit Restaurant. Hier legen Dampfschiffe nach Swinemünde/Stettin, Rügen und Bornholm ab.
Am 1. Juli wird die Eisenbahnstrecke Swinemünde–Heringsdorf eingeweiht. Die direkte Anbindung von Heringsdorf an die Hauptstadt Berlin verkürzt die Reisezeit erheblich und bringt dem Seebad einen enormen Zuwachs an Feriengästen. Heringsdorf wird zur „Badewanne der Berliner“.
Im selben Jahr wird das wohl mondänste Haus Ahlbecks, der Ahlbecker Hof, gebaut. Es beherbergt bis heute viele gekrönte Häupter: vom österreichischen Kaiser Franz Joseph bis zur schwedischen Königin Silvia und Kronprinz Frederik von Dänemark.
1894 bekommt Ahlbeck zudem seine erste evangelische Kirche. Über drei Jahrzehnte lang sammelt der Kantor Johann Koch bei Einheimischen und Urlaubern für eine eigene Ahlbecker Kirche. Am 22. Juli 1894 wird der Grundstein gelegt. Die Einweihung der im neugotischen Stil gebauten Kirche erfolgt am 29. August 1895. Kantor Koch stirbt am 1. Juni 1894, sieben Wochen vor der Grundsteinlegung der Kirche, aber in der Gewissheit, dass die Ahlbecker ihre Kirche bekommen.
Die Warmbadeanstalt in Ahlbeck, heute Sitz der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf, wird errichtet. Heute befindet sich in diesem Haus die Gemeindeverwaltung. In großen Waschzubern werden in der Warmbadeanstalt Brause- und Meeresbäder verabreicht.
Vier Visionäre – der Hühneraugenoperateur Emil Wichmann aus Berlin, der Sallenthiner Heimatschreiber Ernst Necker, der Gastwirt des Dorfes und der Dorfschullehrer – wollen mit dem Bau einer Badeanstalt westlich von Heringsdorf ebenfalls Gäste anlocken und gründen das Seebad Bansin. Die Grundstücke erwerben sie dafür von der Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf. Zum Saisonbeginn sind die ersten Hotels, Pensionen und Villen fertig. Bansin registriert im ersten Jahr des Bestehens 380 Gäste.
Die Ahlbecker Seebrücke – heute die älteste noch erhaltene ihrer Art in Deutschland – wird eingeweiht. Allerdings besteht sie zunächst aus einem offenen Café, das von vier Türmen flankiert wird, dem ein Seesteg folgt.
Im selben Jahr entsteht direkt an der Heringsdorfer Promenade das Strandcasino, das offizielle Kurhaus. Neben 18 eleganten Verkaufsläden beherbergt es auch einen 500 m2 großen Tanzsaal. Vor dem Casino auf der Promenade befindet sich der Konzertplatz. In diesem Sommer zählt Heringsdorf 13.430 Kurgäste.
1946 brennt das Strandcasino völlig nieder und wird 1948 von den russischen Besatzern zunächst als eigenes Offizierscasino neu errichtet. Nach deren Abzug schenken die Russen es der Gemeinde, die es als Kulturhaus nutzt, das von den Einheimischen liebevoll „Kulti“ genannt wird. Nach der Wende befindet sich das bis zur Schließung im Mai 2014 die Ostsee-Spielbank, heute ist es das Maritim Hotel Kaiserhof, das den Kaiserbädersaal beherbergt.
1905, in dem Jahr, in dem Heringsdorf sein Wappen erhält, das drei silberne Heringe auf blauem Grund zeigt, reicht der Kurdirektor Hermann Hans Valentin von Bismarck. Bei der Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf einen Brief ein, mit dem Wunsch, in Heringsdorf eine Bismarck-Feuersäule zu bauen. Bei einem ersten Spendenfest kommen 515 Mark zustande. Insgesamt kostet der Bau 50.000 Mark. Der Grundstein für die 42 Meter hohe Bismarck-Warte auf dem Präsidentenberg im heutigen Kur- und Heilwald wird gelegt. Ende 1906 wird er fertig. Von einer Bismarck-Gedenkhalle aus gelangt man auf eine Plattform, die 60 Besucher fassen kann. Darüber befindet sich eine drei Meter durchmessende runde Feuerschale. Die Einweihung erfolgte am 23.06.1907. 1946 wird die Bismarck-Warte von einem Kommando der Sowjetarmee aus militärischen Gründen gesprengt.
Der Kurhaus-Komplex wird durch das Kurhotel „Atlantik“ ergänzt. Die Leitung des Hotels erfolgt durch das Hotel „Kaiserhof“ Berlin, später durch „Kempinski“ Berlin. Es gilt lange Zeit als das vornehmste und größte Gebäude an der Ostsee. Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) macht später aus dem Hotel das Heim „Solidarität“, das 1979 gesprengt wird. Der Grundstein für das neue FDGB-Heim Solidarität wird ein Jahr später gelegt. Heute befinden sich in den beiden Hochhäusern die Kurklinik und das Kurhotel Heringsdorf.
Der Kurdirektor, Hermann Hans Valentin von Bismarck, und der Direktor der Aktiengesellschaft, Werner Delbrück, weihen die Rennbahn ein, die am Weg von Heringsdorf nach Gothen erbaut wurde.
Im Hof des Heringsdorfer Warmbades – heute steht dort der rechte Turm der Kurklinik – wird in einer Tiefe von 223 Metern eine erste Solequelle erbohrt. Die Quelle mit 2–3 %-iger Jodsole wird später versanden. Doch 1927 wird mit einer 400 Meter tiefen Bohrung neben der Heringsdorfer Seebrücke eine neue Solequelle erschlossen. Die vierprozentige Salzwasserlösung enthält Jod und Spurenelemente und wird für medizinische Bäder verwendet. Die gelten bei rheumatischen Erkrankungen, Atemwegs- und Hautkrankheiten als gesundheitsfördernd.
Aufsehenerregend und von allerhand Klatsch begleitet: Die Teevisiten Kaiser Wilhelms II. bei Elisabeth Staudt im „Haus Marimar“ in Heringsdorf, zu denen Majestät stets mit dem offenen Cabrio fährt. Sie dauern bis 1912 an.
Im selben Jahr wird der Konzertplatz in Ahlbeck, zwischen der Promenade und der Ostseedüne gelegen, errichtet und ein Musikpavillon aus Holz gebaut – ein Jahr nachdem Ahlbeck offiziell den Titel Seebad erhält.
Während der Abschnitt von Ducherow über die Karniner Brücke eine zweigleisige Hauptbahn war, verlief die Verlängerung bis zur Wolgaster Fähre als eingleisige Nebenbahn. Die Bahnstrecke von Züssow nach Wolgast Hafen wurde bereits 1863 in Betrieb genommen. Für den Anschluss mussten die Reisenden damals zu Fuß über den Peenestrom, eine Straßenbrücke führte von der einen Seite auf die andere Seite des Ufers. Die Peenebrücke in Wolgast, auch bekannt als das „Blaue Wunder“, die mit einem Bahngleis ausgestattet ist, nahm erst im Jahr 2000 den Betrieb auf.
Maxim Gorki erholt sich in der Heringsdorf-Pension „Villa Irmgard“, erbaut 1906, von einer Tuberkulosekrankheit und empfängt während seines Aufenthaltes in Heringsdorf namhafte Künstler und russische Exilanten.
Damit werden die Badeanstalten nicht mehr benötigt. So wird das Familienbad in Heringsdorf, das 1909/1910 erbaut wurde, zu einem Strand-Café. Dieses brennt 1963 nieder.
Der Konzertplatz in Heringsdorf mit Musikpavillon und Springbrunnen wird errichtet.
Zwei Jahre später erhält auch Bansin einen Musikpavillon.
Die Strandkorbfabrik Harder, die älteste noch heute produzierende Strandkorbfabrik der Welt, die 1933 von Wolgast nach Heringsdorf verlegt wird, kann als positives Ereignis die traurige Geschichte nicht wettmachen. Nach der Erteilung der Badeerlaubnis außerhalb der Badeanstalten ist der Bedarf nach Strandkörben kontinuierlich gewachsen. Doch die Elite des Reiches zog es eher nach Bansin, waren die Eigentümer und Gäste in Heringsdorf doch schließlich traditionell jüdisch.
Der Judenhass der Nationalsozialisten macht schließlich auch vor den Kaiserbädern nicht Halt. Der erste Gauleiter von Pommern, Peter von Heidebreck, erklärt Bansin als erstes deutsches Bad für judenfrei. Auch in den anderen beiden Kaiserbädern werden nachfolgend Bürger jüdischen Glaubens enteignet und in Konzentrationslager deportiert.
Der Grundstein für die Kirche Bansin, auch Waldkirche genannt, wird gelegt. Die drittjüngste Kirche auf Usedom wird nach dem Vorbild der Swinemünder Kreuzkirche gebaut. Sie ist nicht wie die anderen beiden evangelischen Kaiserbäderkirchen aus Backsteinen errichtet, sondern ist ein verputzter Bau. 1939 wird das Gotteshaus eingeweiht.
Aufgrund der Aktion „Knobelbecher“, die vom Oberkommando der Wehrmacht ausgelöst wurde, verließen am 4. Mai 1945 die stationierten Soldaten und die örtliche Führung fluchtartig Heringsdorf. Während der Besatzung der Roten Armee erlitt Heringsdorf keinerlei Zerstörung oder Schaden, allerdings wurde die Bismarck-Warte auf dem Präsidentenberg im heutigen Kur- und Heilwald 1946 aus militärischen Gründen gesprengt. Während der Besatzung wurden zahlreiche Villen und Hotels als Krankenhäuser und Sanatorien genutzt.
Die Gebäude, in etwa 40 an der Zahl, werden erst der Gemeinde, dann dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) übergeben.
Bei der Aktion Rose werden Hotel- und Pensionsinhaber enteignet. Die Gebäude werden dem FDGB-Feriendienst übergeben, der sie als gewerkschaftliche Ferienheime weiter betreibt. Erst mit dem Ende des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1990 wurden die Hotels, Pensionen und Villen an ihre Eigentümer rückübertragen.
1954 brennt die Kaiser-Wilhelm-Brücke wasserseitig ab, 1958 brennt ebenso, verursacht durch Brandstiftung, der Eingangsbereich samt Ladenstraße nieder. Erst 1995 wird die heutige Seebrücke Heringsdorfs, 50 Meter neben ihrem Vorgängerbau, errichtet. Sie ist mit 508 Metern die längste Seebrücke Deutschlands.
Das Haus der Erholung in Ahlbeck (HdE) wird vom FDGB gebaut. Der Neubau hat 1,5 Millionen Mark gekostet. Bis Ende 2010 wurde das HdE als Kino genutzt. Seitdem steht es leer.
Die Sternwarte in Heringsdorf, auch als Volkssternwarte „Manfred von Ardenne“ bezeichnet, entstand auf Anregung des Physikers, der sie mit einem Spiegelteleskop ausstattete.
Neben der Aussichtsplattform mit Ausblick auf die Heringsdorfer Seebrücke, dem sogenannten Feininger-Blick, befindet sich der Kunstpavillon, der 1970 eingeweiht wurde und heute unter Denkmalschutz steht.
Nach fast 40 Jahren ohne Seebrücke wird in Heringsdorf eine neue, ausschließlich privat finanzierte Seebrücke eingeweiht – etwa 50 Meter neben ihrem niedergebrannten Vorgängerbau. Mit ihrem 508 Meter langen Seesteg ist sie die längste Seebrücke Deutschlands. In dem im Seesteg vorgelagerten und mit Glas überdachten Passagenbau befinden sich kleine Ladengeschäfte und Lokale, im Obergeschoss Ferienwohnungen. Den Brückenkopf krönt ein pyramidaler Bau mit einem Restaurant. Hier legen neben Ausflugsschiffen auch Segelschiffe an.
Auch die Usedomer Bäderbahn (UBB) nimmt 1995, genau am 1. Juni, den Betrieb auf. Nach der Wende von der Stilllegung bedroht, entwickelt sich die UBB zu einem der erfolgreichsten Regionalbahnen Deutschlands mit jährlich rund 3,6 Mio. Fahrgästen.
Am Ortseingang von Ahlbeck wird die Ostsee Therme Usedom eröffnet. Die Besonderheit der Therme ist die vierprozentige Sole, die in allen sechs Becken der Badewelt enthalten ist. Außerdem gehören zur Ostseetherme eine Sauna- und Wellness-Landschaft, ein Gesundheitsstudio und ein Kurmittelhaus, in dem vom Badearzt verordnete physiotherapeutische und medizinische Anwendungen und Kuren verabreicht werden.
Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin dürfen sich Seeheilbad nennen. Seeheilbäder sind spezielle Kurorte in direkter Anbindung ans Meer, in denen das Seeklima für therapeutische Heilbehandlungen genutzt wird. Die örtliche Präsenz eines Badearztes für die verschreibungspflichtigen Kuren ist Vorschrift. Die Infrastruktur dieser Orte muss ausreichend Möglichkeiten zur Erholung bieten. Seeheilbäder dürfen Kurtaxen erheben. Das Zertifikat „Seeheilbad“ vergibt der Deutsche Heilbäderverband.
Die Gemeinden Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin sowie die Orte Gothen, Bansin-Dorf, Alt- und Neu-Sallenthin sowie Sellin fusionieren zur Gemeinde Ostseebad Heringsdorf.
Seit dem Beitritt Polens zum Schenger Abkommen im Dezember 2007 dürfen den Grenzübergang Ahlbeck Swinemünde, neben Fußgängern und Radfahrern, auch Pkw und Busse passieren. Ein Jahr später wurde ebenso die Bahnstrecke von Ahlbeck bis Swinemünde Zentrum eröffnet.
Die Europapromenade von Ahlbeck bis nach Swinemünde mit offenem Grenzübertritt wird eingeweiht. Von nun an können Radfahrer und Fußgänger auf einem befestigten Weg entlang der Düne ohne Grenzformalitäten von Deutschland nach Polen oder umgekehrt radeln und spazieren. Die Grenze ist hier zu einem Ort der Begegnung geworden, was durch die dort installierte Klammerskulptur symbolisiert wird.
Schon um 1900 wurde der Küstenwald in Heringsdorf in das Badeleben integriert. Neben einem Kaffeehaus und der Bismarckwarte auf dem Präsidentenberg, entstanden auch eine Pferderennbahn, Tennisplätze sowie ein Netz an Wanderwegen. Seit 2016 ist der Küstenwald nun Europas erster Kur- und Heilwald, dessen 187 Hektar bewusst als einzigartiges ortsgebundenes Naturheilmittel genutzt werden.
Im einstigen „Bade-Bureau“ in der Delbrückstraße in Heringsdorf eröffnet die moderne und digitale Touristeninformation, die mit medialen Inszenierungen und interaktiven Elementen ausgestattet ist. Daneben beherbergt sie die Bibliothek, die mehr als 9.000 Bücher ausweist.