Das Dorf Bansin wird 1256 erstmals urkundlich erwÀhnt. Damals trÀgt es den wendischen Namen Banzino.
Gothen war, neben Mellenthin, Hauptgut des auf Usedom ansÀssigen pommerschen Adelsgeschlechts von Neuenkirchen, niederdeutsch Nienkerken. 1342 war es im Besitz des Ritters Rudolf von Nienkerken, der erste in Pommern genannte Vertreter der Familie.
Das Dorf âAhlbeck adligâ entsteht durch den Bau einer WassermĂŒhle an der Beek. Das neu angelegte Dorf, in dem ein MĂŒller, ein Teerbrenner und ein Fischer mit ihren Familien lebten, gehörte vorerst zur Herrschaft Mellenthins. Bei einem Brand 1752 wird die WassermĂŒhle zerstört. Zwischen 1818 und 1820 entstanden 11 hier weitere HĂ€user, deren GrundstĂŒcke der Oberforstmeister von BĂŒlow an Fischer verkaufte.
Von 1776 an schenkt der âAlte Fritzâ, König Friedrich von PreuĂen, ehemaligen Soldaten LĂ€ndereien im Sumpf unweit der Ansiedlung âAhlbeck adligâ zum Trockenlegen und Bewirtschaften. Zu âAhlbeck adligâ kommt nun âAhlbeck königlichâ hinzu.

Oberforstmeister Georg Bernhard von BĂŒlow und sein Bruder Ernst Gottfried BĂŒlow-Cummerow â Vorfahren des berĂŒhmten Loriot â erwerben, nach einer Reihe von Besitzerwechsel, das Rittergut Gothen mit umliegenden Waldungen, dem dazugehörigen Bauerndorf Neuhof, die Fischerkolonie Neukrug und das Fischerdorf Ahlbeck adlig fĂŒr 45.000 Taler. Durch Rodungen einzelner Waldstellen ab 1818 und dem anschlieĂenden Verkauf der Parzellen an Fischer und BĂŒdner entsteht eine namenlose Fischerkolonie östlich von Neukrug.

PreuĂenkönig Friedrich Wilhelm III. ist mit seinen Söhnen, darunter der spĂ€tere König Friedrich Wilhelm IV., zu Gast bei Oberforstmeister von BĂŒlow. Bei einem Ausflug zu den Fischern, die am Strand gerade Heringe puhlen und einsalzen, gibt der Kronprinz der kleinen Ansiedlung unterhalb des Kulms den Namen Heringsdorf.

Dem Beispiel des Seebades SwinemĂŒnde folgend, baut der Oberforstmeister von BĂŒlow drei LogierhĂ€user, ein Gesellschaftshaus und ein Damen- und ein Herrenbad. Das erste Logierhaus, das heutige âWeiĂe Schlossâ entsteht oben auf dem Hausberg Heringsdorfs, dem Kulm. FĂŒr seine privaten GĂ€ste lieĂ von BĂŒlow 1828 weitere LogierhĂ€user bauen. 1845 wird auf dem Kulm eine der Ă€ltesten noch erhaltenen BĂ€derarchitekturvillen, die heutige âVilla Achterkerkeâ gebaut. Drei Jahre spĂ€ter wird die erste evangelische Kirche in Heringsdorf eingeweiht, dessen Bauplatz von BĂŒlow stiftete.
Die ersten BadegÀste sind die Kinder des GutspÀchters Holz aus Stolpe mit der Erzieherin. 1853 zÀhlt Heringsdorf 134 Einwohner und bereits 400 GÀste.
Die Deutsche Baugesellschaft kauft von der GrĂ€fin Stollberg-Wernigerode Heringsdorf mit allen Badeanstalten, GebĂ€uden und einem Teil des Waldes fĂŒr 115.000 Taler. Die BrĂŒder DelbrĂŒck, Hugo und Adelbert, grĂŒnden mit weiteren Berliner Bankiers die âAktiengesellschaft Seebad Heringsdorfâ. Nun steigt der Ort schnell zu einem vornehmen Seebad auf, das Adlige und KĂŒnstler beherbergt, die der salzigen Brise und dem maritimen Charme nicht wiederstehen können.
1921 wird die Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf von der Gemeinde aufgekauft.

1875 wird die HubbrĂŒcke in Karnin in Betrieb genommen, VorgĂ€nger war eine handbetriebene DrehbrĂŒcke. Durch die Eisenbahnstrecke Berlin-Ducherow-Heringsdorf, die ab 1876 befahrbar wird, dauert die Fahrt von der Hauptstadt nur noch vier Stunden.
Ebenso 1875 erbaut der GeschĂ€ftsmann Albert Wendicke das erste Hotel in Ahlbeck, das Kurhaus âWendickeâs Hotel, heute bekannt unter âHotel Meereswelleâ.
Die Verleihung des Titels âSeebadâ ist in einer kaiserlichen Anordnung vom 4.6.1879 dokumentiert und vom König von PreuĂen und Deutschen Kaiser Wilhelm I. auf Schloss Babelsberg unterzeichnet. Dieser Titel ist fĂŒr das aufstrebende Seebad von enormer Wichtigkeit. Die Ortsteile Heringsdorf und Neukrug werden zum Seebad Heringsdorf. Die Orte Neuhof und Gothen bleiben selbstĂ€ndig.
Aus âAhlbeck königlichâ und âAhlbeck adeligâ wird die Gemeinde Ahlbeck.

Der Berliner Bankier Benoit Oppenheim lĂ€sst sich, eingebettet in eine Parklandschaft, direkt an der Promenade, eine der schönsten BĂ€derarchitekturvillen Heringsdorfs im Stil des italienischen Renaissance-Architekten Andrea Palladio bauen. Die Villa wird zu einem Lieblingsmotiv des deutsch-amerikanischen Malers Lyonel Feininger, dem auch der Blick von der Aussichtplattform am Heringsdorfer Rosengarten auf die Heringsdorfer SeebrĂŒcke gewidmet ist.

Die Kaiser-Wilhelm-BrĂŒcke in Heringsdorf wird 1891 per âkaiserlicher Kabinettsorderâ getauft. ZunĂ€chst wird der 500 Meter lange Seesteg errichtet, bevor zwei Jahre spĂ€ter die landseitige SeebrĂŒcke mit ihren tĂŒrmchenreichen Aufbauten, Kolonaden, GeschĂ€ften und Restaurants folgt. 1902/03 folgt dann die Erweiterung durch den Anbau der sogenannten Odin-BrĂŒcke. An der Spitze des Seestegs befindet sich eine Aussichtsplattform mit Restaurant. Hier legen Dampfschiffe nach SwinemĂŒnde/Stettin, RĂŒgen und Bornholm ab.

Am 1. Juli wird die Eisenbahnstrecke SwinemĂŒndeâHeringsdorf eingeweiht. Die direkte Anbindung von Heringsdorf an die Hauptstadt Berlin verkĂŒrzt die Reisezeit erheblich und bringt dem Seebad einen enormen Zuwachs an FeriengĂ€sten. Heringsdorf wird zur âBadewanne der Berlinerâ.
Im selben Jahr wird das wohl mondÀnste Haus Ahlbecks, der Ahlbecker Hof, gebaut. Es beherbergt bis heute viele gekrönte HÀupter: Vom österreichischen Kaiser Franz Joseph bis zur schwedischen Königin Silvia und Kronprinz Frederik von DÀnemark.
1894 bekommt Ahlbeck zudem seine erste evangelische Kirche. Ăber drei Jahrzehnte lang sammelt der Kantor Johann Koch bei Einheimischen und Urlaubern fĂŒr eine eigene Ahlbecker Kirche. Am 22. Juli 1894 wird der Grundstein gelegt. Die Einweihung der im neugotischen Stil gebauten Kirche erfolgt am 29. August 1895. Kantor Koch stirbt am 1. Juni 1894, sieben Wochen vor der Grundsteinlegung der Kirche, aber in der Gewissheit, dass die Ahlbecker ihre Kirche bekommen.
Die Warmbadeanstalt in Ahlbeck, heute Sitz der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf, wird errichtet. Heute befindet sich in diesem Haus die Gemeindeverwaltung. In groĂen Waschzubern werden in der Warmbadeanstalt Brause- und MeeresbĂ€der verabreicht.

Vier VisionĂ€re â der HĂŒhneraugenoperateur Emil Wichmann aus Berlin, der Sallenthiner Heimatschreiber Ernst Necker, der Gastwirt des Dorfes und der Dorfschullehrer â wollen mit dem Bau einer Badeanstalt westlich von Heringsdorf ebenfalls GĂ€ste anlocken und grĂŒnden das Seebad Bansin. Die GrundstĂŒcke erwerben sie dafĂŒr von der Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf. Zum Saisonbeginn sind die ersten Hotels, Pensionen und Villen fertig. Bansin registriert im ersten Jahr des Bestehens 380 GĂ€ste.

Die Ahlbecker SeebrĂŒcke – heute die Ă€lteste noch erhaltene ihrer Art in Deutschland â wird eingeweiht. Allerdings besteht sie zunĂ€chst aus einem offenen CafĂ©, das von vier TĂŒrmen flankiert wird, dem ein Seesteg folgt.
Im selben Jahr entsteht direkt an der Heringsdorfer Promenade das Strandcasino, das offizielle Kurhaus. Neben 18 eleganten VerkaufslĂ€den beherbergt es auch einen 500 m2 groĂen Tanzsaal. Vor dem Casino auf der Promenade befindet sich der Konzertplatz. In diesem Sommer zĂ€hlt Heringsdorf 13.430 KurgĂ€ste.
1946 brennt das Strandcasino völlig nieder und wird 1948 von den russischen Besatzern zunĂ€chst als eigenes Offizierscasino neu errichtet. Nach deren Abzug schenken die Russen es der Gemeinde, die es als Kulturhaus nutzt, das von den Einheimischen liebevoll âKultiâ genannt wird. Nach der Wende befindet sich das bis zur SchlieĂung im Mai 2014 die Ostsee-Spielbank, heute ist es das Maritim Hotel Kaiserhof, das den KaiserbĂ€dersaal beherbergt.

1905, in dem Jahr, in dem Heringsdorf sein Wappen erhĂ€lt, das drei silberne Heringe auf blauem Grund zeigt, reicht der Kurdirektor Hermann Hans Valentin von Bismarck bei der Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf einen Brief ein, mit dem Wunsch, in Heringsdorf eine Bismarck-FeuersĂ€ule zu bauen. Bei einem ersten Spendenfest kommen 515 Mark zustande. Insgesamt kostet der Bau 50.000 Mark. Der Grundstein fĂŒr die 42 Meter hohe Bismarck-Warte auf dem PrĂ€sidentenberg im heutigen Kur- und Heilwald wird gelegt. Ende 1906 wird er fertig. Von einer Bismarck-Gedenkhalle aus gelangt man auf eine Plattform, die 60 Besucher fassen kann. DarĂŒber befindet sich eine drei Meter durchmessende runde Feuerschale. Die Einweihung erfolgte am 23.06.1907. 1946 wird die Bismarck-Warte von einem Kommando der Sowjetarmee aus militĂ€rischen GrĂŒnden gesprengt.

Der Kurhaus-Komplex wird durch das Kurhotel âAtlantikâ ergĂ€nzt. Die Leitung des Hotels erfolgt durch das Hotel âKaiserhofâ Berlin, spĂ€ter durch âKempinskiâ Berlin. Es gilt lange Zeit als das vornehmste und gröĂte GebĂ€ude an der Ostsee. Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) macht spĂ€ter aus dem Hotel das Heim âSolidaritĂ€tâ, das 1979 gesprengt wird. Der Grundstein fĂŒr das neue FDGB-Heim SolidaritĂ€t wird ein Jahr spĂ€ter gelegt. Heute befinden sich in den beiden HochhĂ€usern die Kurklinik und das Kurhotel Heringsdorf.
Der Kurdirektor, Hermann Hans Valentin von Bismarck, und der Direktor der Aktiengesellschaft, Werner DelbrĂŒck, weihen die Rennbahn ein, die am Weg von Heringsdorf nach Gothen erbaut wurde.

Im Hof des Heringsdorfer Warmbades â heute steht dort der rechte Turm der Kurklinik â wird in einer Tiefe von 223 Metern eine erste Solequelle erbohrt. Die Quelle mit 2-3 %-iger Jodsole wird spĂ€ter versanden. Doch 1927 wird mit einer 400 Meter tiefen Bohrung neben der Heringsdorfer SeebrĂŒcke eine neue Solequelle erschlossen. Die vierprozentige Salzwasserlösung enthĂ€lt Jod und Spurenelemente und wird fĂŒr medizinische BĂ€der verwendet. Die gelten bei rheumatischen Erkrankungen, Atemwegs- und Hautkrankheiten als gesundheitsfördernd.

Aufsehenerregend und von allerhand Klatsch begleitet: Die Teevisiten Kaiser Wilhelms II. bei Elisabeth Staudt im âHaus Marimarâ in Heringsdorf, zu denen MajestĂ€t stets mit dem offenen Cabrio fĂ€hrt. Sie dauern bis 1912 an.
Im selben Jahr wird der Konzertplatz in Ahlbeck, zwischen der Promenade und der OstseedĂŒne gelegen, errichtet und ein Musikpavillon aus Holz gebaut â ein Jahr nachdem Ahlbeck offiziell den Titel Seebad erhĂ€lt.
WĂ€hrend der Abschnitt von Ducherow ĂŒber die Karniner BrĂŒcke eine zweigleisige Hauptbahn war, verlief die VerlĂ€ngerung bis zur Wolgaster FĂ€hre als eingleisige Nebenbahn. Die Bahnstrecke von ZĂŒssow nach Wolgast Hafen wurde bereits 1863 in Betrieb genommen. FĂŒr den Anschluss mussten die Reisenden damals zu FuĂ ĂŒber den Peenestrom, eine StraĂenbrĂŒcke fĂŒhrte von der einen Seite auf die andere Seite des Ufers. Die PeenebrĂŒcke in Wolgast, auch bekannt als das âBlaue Wunderâ, die mit einem Bahngleis ausgestattet ist, nahm erst im Jahr 2000 den betrieb auf.Â
Maxim Gorki erholt sich in der Heringsdorf Pension âVilla Irmgardâ, erbaut 1906, von einer Tuberkulosekrankheit und empfĂ€ngt wĂ€hrend seines Aufenthaltes in Heringsdorf namhafte KĂŒnstler und russische Exilanten.
Damit werden die Badeanstalten nicht mehr benötigt. So wird das Familienbad in Heringsdorf, dass 1909/1910 erbaut wurde, zu einem Strand-Café. Dieses brennt 1963 nieder.

Der Konzertplatz in Heringsdorf mit Musikpavillon und Springbrunnen wird errichtet.
Zwei Jahre spÀter erhÀlt auch Bansin einen Musikpavillon.
Die Strandkorbfabrik Harder, die Ă€lteste noch heute produzierende Strandkorbfabrik der Welt, die 1933 von Wolgast nach Heringsdorf verlegt wird, kann als positives Ereignis die traurige Geschichte nicht wett machen. Nach der Erteilung der Badeerlaubnis auĂerhalb der Badeanstalten ist der Bedarf nach Strandkörben kontinuierlich gewachsen. Doch die Elite des Reiches zog es eher nach Bansin, waren die EigentĂŒmer und GĂ€ste in Heringsdorf doch schlieĂlich traditionell jĂŒdisch.
Der Judenhass der Nationalsozialisten macht schlieĂlich auch vor den KaiserbĂ€dern nicht Halt. Der erste Gauleiter von Pommern, Peter von Heidebreck, erklĂ€rt Bansin als erstes deutsches Bad fĂŒr judenfrei. Auch in den anderen beiden KaiserbĂ€dern werden nachfolgend BĂŒrger jĂŒdischen Glaubens enteignet und in Konzentrationslager deportiert.
Der Grundstein fĂŒr die Kirche Bansin, auch Waldkirche genannt, wird gelegt. Die drittjĂŒngste Kirche auf Usedom wird nach dem Vorbild der SwinemĂŒnder Kreuzkirche gebaut. Sie ist nicht wie die anderen beiden evangelischen KaiserbĂ€derkirchen aus Backsteinen errichtet, sondern ist ein verputzter Bau. 1939 wird das Gotteshaus eingeweiht.
Aufgrund der Aktion âKnobelbecherâ, die vom Oberkommando der Wehrmacht ausgelöst wurde, verlieĂen am 4. Mai 1945 die stationierten Soldaten und die örtliche FĂŒhrung fluchtartig Heringsdorf. WĂ€hrend der Besatzung der Roten Armee erlitt Heringsdorf keinerlei Zerstörung oder Schaden, allerdings wurde die Bismarck-Warte auf dem PrĂ€sidentenberg im heutigen Kur- und Heilwald 1946 aus militĂ€rischen GrĂŒnden gesprengt. WĂ€hrend der Besatzung wurden zahlreiche Villen und Hotels als KrankenhĂ€user und Sanatorien genutzt.

Die GebĂ€ude, in etwa 40 an der Zahl, werden erst der Gemeinde, dann dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) ĂŒbergeben.
Bei der Aktion Rose werden Hotel- und Pensionsinhaber enteignet. Die GebĂ€ude werden dem FDGB-Feriendienst ĂŒbergeben, der sie als gewerkschaftliche Ferienheime weiter betreibt. Erst mit dem Ende des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1990 wurden die Hotels, Pensionen und Villen an ihre EigentĂŒmer rĂŒckĂŒbertragen.

1954 brennt die Kaiser-Wilhelm-BrĂŒcke wasserseitig ab, 1958 brennt ebenso, verursacht durch Brandstiftung, der Eingangsbereich samt LadenstraĂe nieder. Erst 1995 wird die heutige SeebrĂŒcke Heringsdorfs, 50 Meter neben ihrem VorgĂ€ngerbau, errichtet. Sie ist mit 508 Metern die lĂ€ngste SeebrĂŒcke Deutschlands.
Das Haus der Erholung in Ahlbeck (HdE) wird vom FDGB gebaut. Der Neubau hat 1,5 Millionen Mark gekostet. Bis Ende 2010 wurde das HdE als Kino genutzt. Seitdem steht es leer.
Die Sternwarte in Heringsdorf, auch als Volkssternwarte âManfred von Ardenneâ bezeichnet, entstand auf Anregung des Physikers, der sie mit einem Spiegelteleskop ausstattete.
Neben der Aussichtsplattform mit Ausblick auf die Heringsdorfer SeebrĂŒcke, dem sogenannten Feininger-Blick, befindet sich der Kunstpavillon, der 1970 eingeweiht wurde und heute unter Denkmalschutz steht.

Nach fast 40 Jahren ohne SeebrĂŒcke wird in Heringsdorf eine neue, ausschlieĂlich privat finanzierte SeebrĂŒcke eingeweiht â etwa 50 Meter neben ihrem niedergebrannten VorgĂ€ngerbau. Mit ihrem 508 Meter langen Seesteg ist sie die lĂ€ngste SeebrĂŒcke Deutschlands. In dem im Seesteg vorgelagerten und mit Glas ĂŒberdachten Passagenbau befinden sich kleine LadengeschĂ€fte und Lokale, im Obergeschoss Ferienwohnungen. Den BrĂŒckenkopf krönt ein pyramidaler Bau mit einem Restaurant. Hier legen neben Ausflugsschiffen auch Segelschiffe an.
Auch die Usedomer BÀderbahn (UBB) nimmt 1995, genau am 1. Juni, den Betrieb auf. Nach der Wende von der Stilllegung bedroht, entwickelt sich die UBB zu einem der erfolgreichsten Regionalbahnen Deutschlands mit jÀhrlich rund 3,6 Mio. FahrgÀsten.

Am Ortseingang von Ahlbeck wird die OstseeTherme Usedom eröffnet. Die Besonderheit der Therme ist die vierprozentige Sole, die in allen sechs Becken der Badewelt enthalten ist. AuĂerdem gehören zur Ostseetherme eine Sauna- und Wellness-Landschaft, ein Gesundheitsstudio und ein Kurmittelhaus, in dem vom Badearzt verordnete physiotherapeutische und medizinische Anwendungen und Kuren verabreicht werden.
Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin dĂŒrfen sich Seeheilbad nennen. SeeheilbĂ€der sind spezielle Kurorte in direkter Anbindung ans Meer, in denen das Seeklima fĂŒr therapeutische Heilbehandlungen genutzt wird. Die örtliche PrĂ€senz eines Badearztes fĂŒr die verschreibungspflichtigen Kuren ist Vorschrift. Die Infrastruktur dieser Orte muss ausreichend Möglichkeiten zur Erholung bieten. SeeheilbĂ€der dĂŒrfen Kurtaxen erheben. Das Zertifikat âSeeheilbadâ vergibt der Deutsche HeilbĂ€derverband.
Die Gemeinden Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin sowie die Orte Gothen, Bansin-Dorf, Alt- und Neu-Sallenthin sowie Sellin fusionieren zur Gemeinde Ostseebad Heringsdorf.
Seit dem Beitritt Polens zum Schenger Abkommen im Dezember 2007 dĂŒrfen den GrenzĂŒbergang Ahlbeck SwinemĂŒnde, neben FuĂgĂ€ngern und Radfahrern, auch Pkw und Busse passieren. Ein Jahr spĂ€ter wurde ebenso die Bahnstrecke von Ahlbeck bis SwinemĂŒnde Zentrum eröffnet.
Die Europapromenade von Ahlbeck bis nach SwinemĂŒnde mit offenem GrenzĂŒbertritt wird eingeweiht. Von nun an können Radfahrer und FuĂgĂ€nger auf einem befestigten Weg entlang der DĂŒne ohne GrenzformalitĂ€ten von Deutschland nach Polen oder umgekehrt radeln und spazieren. Die Grenze ist hier zu einem Ort der Begegnung geworden, was durch die dort installierte Klammerskulptur symbolisiert wird.

Schon um 1900 wurde der KĂŒstenwald in Heringsdorf in das Badeleben integriert. Neben einem Kaffeehaus und der Bismarckwarte auf dem PrĂ€sidentenberg, entstanden auch eine Pferderennbahn, TennisplĂ€tze sowie ein Netz an Wanderwegen. Seit 2016 ist der KĂŒstenwald nun Europas erster Kur- und Heilwald, dessen 187 Hektar bewusst als einzigartiges ortsgebundenes Naturheilmittel genutzt werden.
Im einstigen âBade-Bureauâ in der DelbrĂŒckstraĂe in Heringsdorf eröffnet die moderne und digitale Touristinformation, die mit medialen Inszenierungen und interaktiven Elementen ausgestattet ist. Daneben beherbergt sie die Bibliothek, die mehr als 9.000 BĂŒcher ausweist.